Ich bin mittlerweile begeisterter Drohnenflieger und möchte Euch hier mein mittlerweile recht umfangreiches Equipment vorstellen. Ursprünglich über die Anschaffung der GoPro und der damit verbundenen ersten Erstellung von Filmen kommend, bin ich recht schnell dazu gekommen, immer neue Mounts und Befestigungsmöglichkeiten für die kleine Kamera zu suchen. Hierbei habe ich natürlich auch viele Videos, speziell bei YouTube, angesehen. Dabei fielen mir immer wieder die sehr stabilen Luftaufnahmen auf, ich dachte hier jedoch anfangs an semi-professionelles bis professionelles Equipment. Irgendwann stieß ich dann bei einem neuen Video in der Beschreibung auf den Hinweis, dass die Aufnahmen mit der DJI Phantom, und somit dem ursprünglichen Ready-to-Fly Quadrocopter von DJI, gemacht wurden. Diese waren damals noch recht wackelig, was insbesondere auf die starre Befestigung der GoPro am Copter zurückzuführen ist. Die heutigen Gimbal-System kamen erst nach und nach auf den Markt und waren in den Anfangszeiten meist nicht vorhanden oder es wurden mehr oder weniger selbstgebaute Alternativen mit zum Teil zweifelhaftem Erfolg genutzt.

Einführung der Phantom 2 inklusive Gimbal

Mit der neuen Serie Phantom 2 wurde dann auch ein eigener Gimbal von DJI vorgestellt, der mit dem neuen Modell kompatibel war und somit auch Amateuren ruhige und gleichmäßie Luftaufnahmen ermöglichte. Hierbei werden durch den Gimbal, je nach Ausführung, die Bewegungen des Copters in verschiedene räumliche Richtungen ausgeglichen.
Beispiel: Wenn man den Copter nach links bewegt, wird er sich, bezogen auf den Horizont, nach links neigen. Ohne Gimbal würde somit auch die Kamera aus der Waagerechten gebracht, das Bild wäre nicht mehr gerade. Nutzt man in diesem Fall einen Gimbal, gleicht dieser die Bewegung aus und die Kamera wird weiterhin in der Horizontalen gehalten. Das resultierende Bild ist weiter am Horizont ausgerichtet und man erhält eine gleichmäßige Bewegung nach links. In diesem Video von DJI kann man die Funktion des Gimbals, damals noch der Zenmuse H3–2D, sehr schön verfolgen. Ein weiterer Vorteil, welcher der Gimbal mit sich brachte, war die Möglichkeit des Neigens der Kamera um 90 Grad nach unten. Somit verfügte man seitdem über eine Kamera, mit der man auch direkte Aufnahmen von oben filmen oder den Winkel bedarfsgerecht einstellen konnte. Bei vielen Einstellungen, die man von schräg oberhalb des Objekts aufnimmt, kommt einem diese Möglichkeit zugute. Weiterhin ermöglicht einem dieses Feature Überflüge über Objekte mit gleichzeitiger Anpassung der Kameraneigung. Neuer Kompass
Die bereits erwähnte Phantom 2 ist das Modell, welches ich fliege. Mittlerweile gibt es auch hier schon die Version 2, welche über verbesserte Motoren, Motorsteuergeräte und Propeller verfügt. Zudem wurde der Kompass zusätzlich gekapselt, was zu einer geringeren Anfälligkeit gegenüber elektromagnetischen Störungen führt. Abschließend wurde auch die Fernbedienung angepasst. Mittlerweile wird ein Akku verbaut und die Gimbal-Steuerung ist über ein Rad an der Seite möglich.
Neue Fernbedienung

Die Unterschiede und Verbesserungen bewegen sich meines Erachtens aber nicht in einem Bereich, dass sich hier eine Neuanschaffung lohnt. Eventuell werde ich zukünftig eine einzelne Aufrüstung durchführen um besonders die Flugzeit ein wenig zu steigern.
An dieser Stelle muss man betonen, dass die Nutzung des Gimbals und die Anbringung der Kamera natürlich die Flugzeit signifikant verringert. Hat man ohne Equipment mit der reinen Drohne noch eine Flugzeit von ca. 25 Minuten, sinkt diese nach meiner Erfahrung auf ca. 18–20 Minuten. Dies ist auch bei weiterem Equipment zu beobachten.

FPV-Ausstattung

Nachdem ich einige Zeit mit Drohne und Gimbal Erfahrungen sammeln konnte und auch zu einigen schönen Luftaufnahmen gekommen bin, habe ich doch mit der Zeit festgestellt, dass man relativ viel Filmmaterial nicht gebrauchen kann bzw. die erhofften Aufnahmen nicht ganz so fokussiert sind. Speziell Aufnahmen von Objekten, wenn man sich auf eine Szene konzentrieren will, benötigen doch recht viele Einstellungen, damit diese auch zufriedenstellend eingefangen werden. Dies ist natürlich besonders bei spontanen Aufnahmen störend. Daher habe ich mich dazu entschieden, dass die Anschaffung einer FPV (Fist-Person-View) Ausrüstung lohnend ist. Und was soll ich sagen, bereits die ersten Flüge konnten dies bestätigen. Es fällt mir nun wesentlich leichter die Aufnahmen zu erreichen, die ich haben will. Ich bekomme ein Livebild dessen, was die Kamera aktuell aufnimmt und kann somit wesentlich genauer in die Aufnahme eingreifen und ggf. Korrekturen durchführen. Zudem habe ich auch das iOSD Mini von DJI verbaut , welches mir aktuelle Daten des Copters übermittelt. So kann ich z.B. die aktuelle Höhe, die Geschwindigkeit oder auch die Anzahl der gefundenen Satelliten des GPS-Moduls direkt am Monitor ablesen. Apropos Monitor, ich habe mich bewusst für diesen und nicht für eine FPV-Brille entschieden. Dies hat mehrere Gründe. Zum Einen muss man in Deutschland immer direkten Sichtkontakt zum Copter haben, damit man ihn fliegen darf. Zum Anderen habe ich persönlich ein besseres Gefühl beim Flug, da ich Hindernisse, welche sich seitlich befinden, ebenfalls erkennen kann. Mein Monitor der Wahl ist der 7″-Monitor von Black Pearl mit Diversity Empfänger. dieser hat zusätzlich noch einen Sonnenschutz im Lieferumfang, welcher unbedingt zu empfehlen ist!
Black Pearl Monitor

Die Befestigung des Monitors ist mit einer speziellen Halterung gelöst, welche ich mir nachträglich zugelegt habe. Diese ist speziell für die Verwendung mit dem Phantom 2 im 3d-Druckverfahren hergestellt und ich bin absolut begeistert. Hierzu werde ich demnächst noch ein kleines Review schreiben. Damit das Signal der Kamera nun auch zum Monitor gelangt, benötigt man natürlich einen Sender. Bei diesem habe ich mich für den ImmersionRC mit 25mW entschieden. In Deutschland ist dies die höchstzulässige Sendeleistung auf dieser Frequenz, so dass man beim Kauf darauf achten muss, den richtigen Sender zu erwerben. Es gibt auch Sender mit 250mW und mit 600mW. Diese wären in Deutschland nicht zulässig! Im Bild könnt ihr den Aufbau der Technik unter dem Phantom betrachten. Dabei ist der Gimbal mit Kamera unten im Bild, oben rechts der Sender und oben links ist das iOSD Mini zu sehen. Unterseite des Phantom mit Technik

Fazit

Betrachtet man nun dieses Setup, stellt man fest, dass einige Euros hier hinein geflossen sind. Daher sollte man sich vorab überlegen, ob dieses Hobby für einen selbst geeignet ist. Wenn man schnell die Lust verliert, sind leicht ein paar hundert Euro in den Wind geschossen. Für mich war der wesentliche Grund die Steigerung der Möglichkeiten für Filmaufnahmen. Dass ich dabei auch Spaß am Fliegen des Copters bekommen habe, ist natürlich ein zusätzlicher Pluspunkt. In der Zukunft werden sicher noch ein, zwei Verbesserungen angeschafft, so fliege ich aktuell immer noch mit nur einer Batterie. Zudem werde ich wohl über kurz oder lang die Antennen des FPV-Sets austauschen. Aktuell ist doch je nach Position des Copters eine Verschlechterung des Signals gut zu merken. Habt Ihr Fragen oder Anregungen oder alternative Setup-Lösungen? Rein in die Kommentare!

Einen Großteil meines Equipments findet ihr übrigens auch hier bei Amazon: Mein Amazon-Shop!

Max Nüßler

Kopterflieger, Hobby-Filmer, Berufsfeuerwehrmann und Teilzeit-Blogger

Als Berufsfeuerwehrmann bin ich Teil der Berufsfeuerwehr Aachen. Ich bin dort als Einsatzleiter verantwortlich für die Führung des Teams an Einsatzstellen. Zudem bin ich auch bei der Freiwilligen Feuerwehr Roetgen ehrenamtlich tätig. Weiterhin arbeite ich an meinem Youtube-Kanal und meiner Webseite mit den Inhalten Feuerwehr, Drohnenflug und Film.

I am a professional Fire Fighter working at the Fire and Rescue Service of Aachen, Germany. While on shift in my role as Incident Commander I am responsible for leading the deployed units in case of an emergency. Additional I´m a Volunteer Fire Fighter in the municipaltity of Roetgen, south of Aachen.

Furthermore I run my own youtube channel and website dealing with firefighting, drone-flying and filming.